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Stadtkirche St. Bonifatius

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Standort Kirche
Sehenswürdigkeiten
Kirche
Kirchplatz
99830 Treffurt

Tympanon, Hrabanus Maurus

Schlüsselwörter





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Stadtkirche St. Bonifatius


Um 786 wurde in Treffurt ein "solides Gotteshaus" erbaut. wahrscheinlich auf dem Platz, wo heute die Stadtkirche St. Bonifatius steht. Ein fränkischer Kriegsheld soll dafür ein silbernes Kreuz gespendet haben, das ihm kurz zuvor verliehen worden war. Das neue Gotteshaus trug den Namen von Winfried Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, der in dieser Zeit im Werratal (wahrscheinlich in Wanfried) lebte, bevor er Bischof von Mainz wurde.

Die ältesten Teile des heutigen Baues, Chor und Qurerschiff mit drei Apsiden wurden um 1230 gebaut. Ursprünglich in der Form eines gleicharmigen Kreuzes erbaut, wurde das eigentliche Kirchenschiff als westlicher Schenkel um 131 verlängert und mit einem breiten Sattelrum versehen. Ostseite, Querschiff und Chor sin dim Übergangsstil gebaut, spitzbogige Gewölben mit Rippen weisen darauf hin. Die Kirche gleicht stilistisch den frühgotischen Mühlhäuser Kirchen mit Einfluss einer süddeutschen Bauhütte.

Sakristei, Kirchenwohnung und Schule wurden im 16. und 17. Jahrhundert gebaut. Vom Turm wurde der aus Fachwerk bestehende obere Teil abgetragen und ein neoromanischer Aufbau mit Dachreiter aufgesetzt.

Ausgeschmückt ist das Innere der Kirche mit einer Kanzelstütze aus dem 13. Jahrhundert, der gotische Flügelaltar datiert um 1450. Dieser Altar stammt aus der „Eisenacher Schule“ und zeigt die Grablegung Jesu, die Seitenflügel stellen links die heilige Sippe und rechts die Anbetung Jesu durch die heiligen drei Könige dar. Die Flügelrückseiten tragen bildliche Darstellungen der Heiligen Katharina und der Enthauptung von Johannes dem Täufer. Figuren von vier der 14 Nothelfern befinden sich im nördlichen Chorraum, diese Statuen stellen die heiligen Nothelfer Antonius der Einsiedler, Katharina, Margareta und Christopherus dar. Der große Kruzifix stammt aus dem 16. Jahrhundert.

 

Tympanon


Auffällig ist das ebenerdig gelegene Nordportal (Hauptzugang) mit einem in Westthüringen ungewöhnliche Zickzackmotiv im halbkreisförmigen Tympanon. Das Tympanon oder Tympanum (Plural Tympana; von griechisch τύμπανον týmpanon, ursprünglich „Handtrommel“), ist in der Architektur eine Schmuckfläche in Giebeldreiecken oder im Bogenfeld von Portalen. Das Südportal wird über eine vorgelegte Treppenanlage erschlossen.

„Unübersehbar ist der zisterzienserisch-frühgotische Charakter der um 1260 zu datierenden Ostteile (des Langhauses). Reich geschmückt sind die Portale an der Nord- und Südfront des Querschiffs, besonders schön ausgeführt ist das im 19. Jahrhundert restaurierte nördliche. (...) Das Portal hat drei Rücksprünge mit Säulen, wobei, an ein nordfranzösisches Motiv erinnernd, die eckigen Teile des Gewändes wie der Archivolte mit doppeltem Zickzackstab besetzt sind.“ (Quelle: Wikipedia)

 

Hrabanus Maurus über die Holzhandwerker


Auf der histotischen Darstellung ist Hrabanus Maurus zu sehen, wie er sein Erstlingswerk "De laudibus sancta crucis", in Fulda um 831/840, dem Erzbischof Otgar von Mainz überreicht. Alkuin (2. v. l.) empfiehlt seinen Schüler Hrabanus Maurus dem Erzbischof.

Ein Zeitgenosse Alkuins und auch des Heiligen Bonifatius war Hrabanus Maurus. Er hat den Zimmermann bereits im 8. Jahrhundert in einem Text über die Holzhandwerker den Christen gleichgestellt. Daran ist zu erkennen, wie wichtig die Holzhandwerker waren und heute noch sind.

"780 bis 856 war Hrabanus Abt des Klosters Fulda und der fünfte Nachfolger von „unserem Prominenten“ Bonifatius auf dem Mainzer Erzbischofsstuhl. Als Gelehrter, Abt und Erzbischof war er eine bedeutende Persönlichkeit in der als Karolingische Renaissance bezeichneten Umbruchzeit im 9. Jahrhundert. Maurus hatte Kontakte zu Kaiser Lothar I. und dessen Gattin Irmingard von Tours und war ein Freund von Alkuin, dem Baumeister und Berater Karls des Großen." (Quelle Wikipedia)

Hrabanus wurde um 780 als Sohn adeliger Eltern in Mainz geboren. Als Achtjähriger besuchte er die Schule, in der religiöse und wissenschaftliche Erziehung auf dem Stundenplan im damaligen Benediktinerkloster in Fulda standen. Das Kloster war noch in seinen Anfängen, erst Maurus hatte dem Kloster unter seiner eigenen Leitung zu späterem Ruhm verholfen. Nach seiner Ausbildung konnte er früh am Hof Karls des Großen als Gelehrter glänzen. Dann wurde er von Alkuin gefördert. Der war Leiter der kaiserlichen Hofschule in Aachen und nannte ihn „Maurus“.

Hrabanus Maurus hatte die Arbeit der Zimmerer genau beobachtet und auch in Zeichnungen dokumentiert. Die Werkzeuge und die Arbeitsschritte übertrug er in christliche Gleichnisse. Der Holzhandwerker kam durch diese besondere Aufmerksamkeit zu seinem guten Ruf. Den hat er über Jahrhunderte hinweg verteidigt. Maurus hatte ganz genau hingesehen und vielleicht auch seiner Reputation geschuldet, entwickelte sich die angesehene Zimmererzunft.

Den gesamten Text von Hrabanus Maurus „Über die Zimmerleute/Holzhandwerker“, hat Bernhard Langer sinngemäß aus dem Lateinischen übertragen, hier sind einige wenige Zitate: „Holzhandwerker wird im Allgemeinen der Bearbeiter des Holzes genannt: der Wagenbauer ist davon ein besonderer Name. Er macht Wagen, vergleichbar mit dem Schiffsbauer, weil dieser Schöpfer und Hersteller großer Schiffe ist. Ein Dachdecker wird genannt, wer aus vielen Brettern ein Dach zusammenfügt, derselbe ist auch ein Holzhandwerker, weil er das Dach mit Holz überzieht. Also können auch die Zimmerleute, Tischler, Wagenbauer und Dachdecker verstanden werden, wie die heiligen Lehrer und Verkünder des Evangeliums, die das geistige Haus Gottes durch ihre Werke und gute Beispiele vorbereiten, wenn sie entweder das Haus Gotteshaus der Schar der neuen Gläubigen errichten, oder wenn sie jene, welche die Ketzer und Ungläubigen durch den Irrtum verderben, durch immerwährenden Tadel und Zurechtweisung zum Hause Gottes zurückführen. Und so liest man auch im Buche Exodus über die Wagenbauer und werden im Buch der Könige die Holzhandwerker und Maurer beschrieben, die das Haus Gottes wiederherstellen. Von da an wird der Baustoff, aus dem irgendetwas hergestellt wurde, immer als Holz benannt. Denn es war sowohl das Material für eine Haustür wie für ein Standbild. Für alle Dinge nämlich ist immer der Grundstoff maßgeblich, weshalb wir auch den Stoff den Anfang der Dinge nennen. Wenn wir dort jenes, was gemacht worden ist, sehen, bezeichnen wir den Grundstoff auch als dessen Mutter. Denn die Materie kann gleichnishaft verstanden werden wie ein menschliches Geschöpf und wo der höchste Schöpfer durch seine Werkmeister, dies sind die heiligen Lehrer, den vielfältigen Schmuck der Kirche bereitet, so baut er auch die geeigneten Geräte zu diesem Dienste.“