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Die Grafschaft

District In der Mitte von ...

Standort Denkmal / Kunstwerk
Sehenswürdigkeiten
Denkmal / Kunstwerk
Rathausstraße 1
99830 Treffurt

Burglehen, Dendrochronologie

Schlüsselwörter





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Grafschaft


Die Grafschaft heißt dieses imposante Bauwerk. Ein dreistöckiges Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert. Zu erkennen an den überblatteten Streben und Gegenstreben, dem Schnitzwerk in Eckständern, Rähm und Stockwerkschwellen. Zopfmuster, Kälberzähne, Profile und ein Radmotiv in der Giebelspitze des Zwerchhauses zeigen die Stilelemente dieser Zeit. Es wurde aber auch immer weitergebaut, das zeigt die halbe Mannfigur unter dem Zwerchhaus, die als K-Strebe ausgeführt wurde. Diese Bauweise wurde ab ca. 1800 so eingeführt.

Das traufseitige Fachwerkgebäude zeigt an die Giebelseiten kunstvoll zusammengefügtes Streben, Riegel, Ständer und die profilierte Stockwerksschwelle. An der Talseite, die zur Stadtmitte zeigt, wurde die halbe Mann-Figur übereinander so angeordnet, dass der Wohlstand des Bauherren auch an den Seiten des Hauses zu erkennen war. Denn den zeigte man vor allem im Schnitzwerk an der Traufseite. Ursprünglich kann man von einer symmetrischen Anordnung der Hölzer ausgehen. Durch spätere Umbauten wurde das Haus verändert, aber nicht weniger interessant.

Giesau'sches Burglehenshaus


Das Giesau'sche Burglehenhaus liegt an der Margaretengasse und war ein Adelshof eigener Art. Als einziges Burglehen steht es nicht an der Stadtmauer und besaß auch keinerlei Land (Quelle: Erwin Gertler)

Dendrochronologie


Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte zufolge gibt es noch etwa 2,4 Millionen Fachwerkbauten in Deutschland. Und jedes Bauwerk ist Handarbeit und Handwerkskunst. Etwa 200 sind noch aus dem 13. und 14. Jahrhundert erhalten geblieben, jedes ein echtes Meisterwerk und Unikat. Bis in die 1970er Jahre gingen Hausforscher davon aus, dass es in Deutschland keine Fachwerkbauten mehr geben würde, die vor 1450 gebaut wurden. Erst die Dendrochronologie zur Datierung der Hölzer machte eine genaue Altersbestimmung möglich.

Dendros ist der Baum, Chronos die Zeit. Daraus setzt sich das Wort für die Lehre vom Baumalter zusammen. Was dahinter steckt, hatte bereits Leonardo da Vinci erkannt. Die Jahresringe sind mal breiter und mal schmaler, je nachdem, wie viele Nährstoffe ein Baum zum Wachsen bekommen hatte. So entstehen unverkennbare Muster, anhand derer heute ganz klar das Alter der Bäume ermittelt werden kann. Dafür werden Bohrkerne entnommen und die Muster mit erarbeiteten Jahresringtabellen verglichen. Für einige Baumarten, wie die mitteleuropäische Eichenchronologie, gibt es bereits lückenlose Mustertabellen für die Wachstumsphasen der letzten 10.000 Jahre. Damit kann jedem Baumring eines Bauholzes sein Entstehungsjahr zugeordnet werden.
Nur beim bekannteste Fachwerkgebäude der Welt geht das nicht. Denn dabei handelt es sich um den Pariser Eiffelturm. Seine Eisen-Konstruktion wird als technisches Fachwerk bezeichnet.